Es gibt manchmal Motive, die schon so oft fotografiert wurden, dass man das Gefühl hat, sie hätten sich abgenutzt. So ein Gefühl hat sich bei mir auch bei diesen Zypressen eingeschlichen. Unendlich oft und zu jeder Jahreszeit wurden sie schon fotografiert. Das liegt sicherlich auch daran, dass sie an einer Hauptverkehrsstraße liegen und man sie sehr gut sehen kann, wenn man eine Brücke überfährt. Dort ist auch auf dem Seitenstreifen genügend Platz, um anzuhalten und in Ruhe ein Foto aufzunehmen.
Allerdings so einfach vorbei fahren wollte ich nun auch wieder nicht. Also habe ich wie alle anderen mein Foto schön von der Brücke herunter gemacht. Auf dem Display meiner Kamera war das Foto dann auch technisch gut allerdings war ich unzufrieden, da es nur ein von Tausenden war. Und so habe ich mich umgeschaut, wie und von wo man diese Gruppe von Zypressen noch aufnehmen kann. Ich wollte auch unbedingt die geschwungenen Hügel der Crete mit in das Foto einbeziehen. Also habe ich mich mit meinem Stativ über Schulter und dem Kamerarucksack auf den Weg gemacht.
Über die Leitplanke war ich noch schnell geklettert aber der schwere, lehmige Boden dort hat mir dann auf meinem Weg zu einem tiefer gelegenen Standpunkt schwer gemacht. Man muss wissen, dass der Boden dort so hart und schwer ist, dass die Traktoren, mit denen die Felder gepflügt werden, Kettenraupen sind. Entsprechend groß sind die Brockenüber die man steigen muss. Vielleicht ist das aber auch der Grund, warum es aus dieser Perspektive nicht so viele Aufnahmen gibt. Ich für meinen Teil war froh die Stunde für den Weg runter und rauf investiert zu haben und dafür ein Foto auf der Speicherkarte, das nicht jeder hat. So hat ein Motiv, dass fast jeder schon einmal gesehen hat, mal eine andere Perspektive bekommen und wirkt wieder interessanter.
Ein sonniges Wochenende wünsche ich euch!